Kraft und Klarheit für den Geist

Lesezeit 3 min und Meditationsübung 5 min

 

Mein Ziel ist es, täglich zu meditieren. Der Weg dorthin ist nicht immer gegeben und ich schaffe mir Kompromisslösungen. Das ist Leben. So passiert es öfters, dass ich versuche, anstelle der Meditation aufmerksame Momente während des Tages zu kreieren. Wie also lassen sich in unserem busy-Alltag kleine Ruhestätten unterbringen, die Kraft und Klarheit für den Geist bringen und uns dadurch wiederum den restlichen Tag besser meistern lassen?

 

Warum sollten wir überhaupt Zeit in Meditation investieren?

 

 

Die oben abgebildeten Ergebnisse einer Studie der Universität Pennsylvania aus dem Jahr 2007 zeigt, wie sich ein achtwöchiges Meditationstraining auf die emotionale Stabilität der Teilnehmer auswirkt. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe nahm bei den Teilnehmern des Trainings die emotionale Instabilität in den Bereichen Verwirrtheit, Angst, Depression, Zorn und Müdigkeit deutlich ab, während sich ihre emotionale Stabilität (Vigor = Lebenskraft) deutlich verbessern konnte. (Quelle: http://www.pennmedicine.org/stress/faqs/)

 

und eine weitere Studie will ich euch nicht vorenthalten, weil sie das so wichtige Organ, unser Immunsystem betrifft:

 

 

 

Ein Forscherteam der Universität Wisconsin, USA unter der Leitung des Neurologen Richard Davidson konnte erstmals aufzeigen, dass sich Meditation positiv auf das Immunsystem auswirkt. Eine Gruppe von Menschen nahm acht Wochen lang an einem Meditationskurs teil. Nach dem Training stieg die Zahl der Grippeantikörper deutlich an – und signifikant deutlicher als in einer Kontrollgruppe, die nicht meditiert hatte. (Quelle: https://centerhealthyminds.org/assets/files-publications/DavidsonAlterationsPsychosomaticMedicine.pdf)

 

Das gleiche Team fand im September 2017 heraus, dass sich Meditation positiv auf Erkrankungen des Herzkreislaufsystems auswirkt. Ebenso wirkt es günstig auf unsere Insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, sowie auf hohe Blutdruckwerte. (Quelle: https://centerhealthyminds.org/assets/files-publications/Meditation-Scientific-Statement-JAHA-2017.pdf)

 

 

Tipps

 

  • Suche dir einen Platz, an dem du ungestört bist. Es ist eine schöne Vorstellung in der freien Natur zu meditieren, jedoch auch eine Herausforderung. Für mich passte es zu Beginn ganz gut, zuhause auf meiner Yogamatte zu sitzen.
  • Denkt man an die Meditation, fällt einem der Lotussitz ein. Keine Panik – das ist absolut nicht notwendig! Setze dich bequem, jedoch aufrecht hin, gerne auch mit einer Unterstützung im Rücken.
  • Lass den Atem dein Begleiter sein. Er ist immer da und auf ihn kannst du jederzeit zurückgreifen. Fühle die frische Luft, wie sie einströmt und spüre die verbrauchte Luft, wie sie aus dir weicht.
  • Und nun kommen wir zu einer Herausforderung, wie ich finde: die Gedanken! Ohne sie könnten wir unseren Alltag nicht meistern, sie helfen uns, Situationen richtig einzuschätzen und abzuwägen. Wenn wir bei der Meditation zur Ruhe kommen, versuchen wir diesen „Lärm“ und die Flut aus Gedanken zu reduzieren. Dabei arbeiten wir nicht gegen sie, sondern lassen sie kommen und was noch viel wichtiger ist – auch wieder gehen!
  • Je regelmäßiger man meditiert, desto größer ist der Benefit, den man in den Alltag mitnimmt. Es muss nicht lange sein. Steigert lieber langsam.

 

 

Fazit

 

  • Meditation stärkt die psychische Gesundheit
  • Meditation minimiert Stressreaktionen und reduziert Schlafstörungen
  • Meditation stärkt das Immunsystem

 

Eine kleine Meditation zum Ausprobieren

 

Suche dir einen ungestörten Ort. Dieser kann unter freiem Himmel sein oder aber auch in einer stillen Ecke zuhause. Bei mir an der Ostsee habe ich einen kleinen und wenig einsehbaren Strandabschnitt gefunden, der sich bestens dafür eignet. Stelle dich nun mit beiden Füßen fest auf den Boden und schließe die Augen. Konzentriere dich auf deine Atmung, der frische Atem, der über deine Nase, den Rachen und die Luftröhre in die Lunge fließt. Dein Lungengewebe dehnt sich aus, die Bauchorgane werden sachte nach unten gedrückt und nach einem kurzen Innehalten darf diese Luft, die deinen Körper vitalisiert hat wieder nach außen entlassen werden. Die Bauchorgane rücken wieder nach oben, deine Rippen schmiegen sich wieder mehr gen Zentrum und die Lunge verkleinert sich. Je mehr du dich auf deine Atmung konzentrierst, desto nebensächlicher werden störende Gedanken und Sorgen. Dieses langsame Atmen erfüllt dich mit Sicherheit und Ruhe. Nun stelle dir vor, wie Wurzeln aus deinen Füßen wachsen (für unsereins vielleicht komisch, für Kinder aber umso natürlicher), tiefer und tiefer in die Erde hinein. Bei jedem Ausatmen hast du die Möglichkeit über diese besonderen Wurzeln Kummer, krankmachende Gedanken und Sorgen ins Innere der Erde ab. Dort unten wartet das glühend heiße Magma bereits sehnsüchtig darauf, die Energie zu verwerten und umzuwandeln. Wenn du das Gefühl hast, dass alles Schwere und Negative deinen Körper verlassen hat, dann strecke die Arme der Sonne entgegen und stelle dir vor, wie aus deinen Armen Äste in Richtung Himmel wachsen. Sie sind mit leuchtend grünen Blättern bedeckt und fangen die kosmische Energie der Sonne ein. Du siehst goldenes Licht, das entlang deiner Arme in deinen Körper fließt und jede Zelle mit einem wohligen Kribbeln umschmeichelt. Du fühlst eine angenehme Wärme die sich im gesamten Körper ausbreitet und dich belebt. Jetzt bist du zurück im Hier und Jetzt, voller neuer Kraft und Vitalität.

 

Lass mich wissen, wie es dir ergangen ist und wo du deinen Platz gefunden hast! Vielleicht hast du aber auch andere Möglichkeiten gefunden, Ruhepunkte in deinen Alltag zu bringen? Ich freue mich darauf. Viel Spaß!

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