Darmreinigung leicht gemacht

oder wie unser Darm wieder den nötigen Charme zurück erhält

 

Lesezeit ca. 4 min

 

Unser Darm ist die zentrale Schaltstelle in unserem Körper. Als erstes denken wir an die Verdauung, die Aufnahme von Nährstoffen und Flüssigkeit, jedoch auch die Abwehr gegen Keime und die Produktion von hormonähnlichen Substanzen gehört in das Reich des Darmes. Stell dir einen verschlackten Darm vor, eine dicke gummiartige Schicht, die auf der Innenwand des Darmes aufliegt. Ja, das gibt es – und zwar gar nicht so selten. Wie also sollen die vielen Vitamine, Mineralien und Nährstoffe, die wir täglich mit unserer wertvollen Nahrung zu uns nehmen, in unser Blut- und Lymphsystem gelangen? Wir haben sie alle, diese Schlacken-Schichten – mal dünner und mal dicker. Los geht´s – lasst uns den Darm auf einfache Weise reinigen!

 

Mittlerweile bestätigen Wissenschaftler bereits, dass ein gesunder Darm die wichtigste Grundlage für einen gut funktionierenden Organismus darstellt.

 

Zeichen eines überlasteten Darmes sind:

 

  • Mundgeruch
  • Streng riechender Schweiß
  • wenig Energie
  • Kopfschmerzen
  • Verstopfung
  • schlechter Appetit
  • Hautverunreinigungen
  • Konzentrationsschwäche

 

Wie können wir unser Verdauungssystem entlasten und reinigen?

 

Lebensstil

Unser Lebensstil ist das am schwierigsten zu verändernde Mittel, aber es wirkt am besten! Trinkt mehr und gutes Wasser (gute Wasserfilter werden wir demnächst unter die Lupe nehmen), esst mehr Früchte und Gemüse und bewegt euch mehr. Jegliche Bewegung fördert die Darmmotilität, also den Weitertransport unserer Nahrung im Darm, und damit auch die Ausscheidung von Toxinen und die verringerte Wiederaufnahme letzterer.

 

Darmreinigung

Eine Darmreinigung sollte möglichst auf mehreren Standbeinen ruhen. Ein Teil davon stellt die Ernährung während der Reinigungsphase dar. Ich empfehle eine vegane oder eine Rohkost-lastige Ernährung für 30 Tage. Danach kann man nach und nach wieder die Lebensmittel hinzufügen, deren Verzicht einem über die Dauer besonders schwer gefallen war. Du wirst merken, dass vor allem während der ersten Zeit nach der Ernährungsumstellung das Verlangen nach „Ungesundem“ erheblich reduziert ist. Allerdings gibt sich das nach einiger Zeit und der Rückkehr in den „Essalltag“ leider wieder. Vielleicht ergeht es dir wie mir und du erfährst, wie Lebensmittel unsere Stimmung und das körperliche Wohlergehen beeinflussen.

Als weiteres Standbein empfehle ich Einläufe oder Hydrocolontherapien. Das erste ist kostengünstig und in Eigenregie durchzuführen, das letztere erfordert das Miteinbeziehen anderer Therapeuten und ist daher etwas kostspieliger. Hydrocolonanwendungen erfordern das Einbringen eines dickeren Schlauchs in das After. Dann wird der Darm mit Wasser (möglichst gefiltertes Wasser) gefüllt und gespült. Der Therapeut kann den Darm massieren und die Flüssigkeit einwirken lassen, so dass sich die Schlacken und Ablagerungen besser lösen können. 6 Anwendungen sind sinnvoll, wobei ich nicht mehr als 2 Anwendungen pro Woche empfehle.

Einläufe können gut zuhause durchgeführt werden. Man benötigt einen 1l-Behälter mit Schlauch (wesentlich dünner als das Hydrocolonset), welchen man in der Apotheke oder über Amazon günstig bekommen kann. Ich bin kein großer Fan von Kaffeeeinläufen, sondern empfehle vielmehr Einläufe mit Kamillentee (Körpertemperatur!), welche ich gerne mit Weizengrassaft oder Chlorophyllsaft (ohne Zusätze) vermische. Dein Darm wird sich mit der Zeit an das Volumen gewöhnen. Sei nicht verwundert, wenn es dich anfangs bereits nach 400ml ganz zügig zur Toilette drängt. Wenn du es schaffst, die Flüssigkeit für 15 Minuten zu belassen: Gratulation! Aufgrund meiner Ausbildung im Ayurveda bin ich ein Fan des Wechsels von wässrigen und öligen Einläufen. Dabei beginnt und endet man mit öligen Einläufen. Ölige Einläufe klappen am besten mit den sogenannten Einlauf-Birnen aus Gummi. Diese werden mit körperwarmen Sesamöl oder einem anderen guten kaltgepressten Speiseöl gefüllt (nicht mehr als 120ml) und nach dem Abendessen verabreicht. Legt euch dabei auf die Seite. Dieser Einlauf wird, wenn möglich, über Nacht belassen. Der Drang, auf die Toilette zu gehen, ist relativ gering. Morgens kann es dann sein, dass der Stuhlgang etwas ölig ist, ganz normal ;-)! Also für die Einläufe zu Hause: Beginn mit einem öligen Einlauf, dann ein wässriger, dann ein öliger…. ob du täglich Einläufe machst oder 1-2 Tage Pause einlegst, entscheide, wie es dir am besten passt und sich gut in den Alltag einfügen lässt. An alle Frauen: Bitte keine Einläufe während der Menstruation oder der Schwangerschaft durchführen (es sei denn, dein Kind hat den Geburtstermin bereits überschritten und du möchtest die Einleitung der Geburt unterstützen).

 

 

Zusammengefasst lässt sich sagen: Probier ein Experiment über 3 Wochen, oder 2, oder …

Beginne mit einer veganen Ernährung und füge dieser viel Rohkost hinzu – vor allem zum Mittag. Dann suchst du dir eine Woche aus, in der du wenig Verabredungen oder Termine hast und dir viel Ruhe gönnen kannst. Für diese Woche planst du die Einläufe: ölig, wässrig, ölig, wässrig… ölig (5-7 Einläufe insgesamt) und unterstützt das Ganze durch obige Ernährung, Ruhe und Entspannung.

 

Diese Empfehlungen richten sich an ansonsten gesunde Menschen. Menschen mit einschränkenden chronischen Leiden sollten sich vor Beginn einer Darmreinigung mit ihrem Therapeuten oder Arzt in Verbindung setzen, um Risiken abzuwägen und ggf. andere Vorgehensweisen zu besprechen.

 

 

Ich bin ganz gespannt, wie es euch ergangen ist und freue mich über eure Kommentare und Anregungen.

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